CDU Hüllhorst

Lokale Bio-Landwirtschaft im Zeichen des Klimawandels

Der Klimawandel ist längst konkrete Wirklichkeit - auch bei uns im Mühlenkreis. Dieser Herausforderung muss sich auch unsere lokale Landwirtschaft stellen, egal ob konventionell oder bio. Um sich über Auswirkungen ein eigenes Bild zu machen, trafen sich der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Oliver Vogt und die Hüllhorster CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Dr. Anna Schöneberg mit Carsten Schumacher, Betriebsleiter der Bioland Gärtnerei Duftgarten im Hüllhorster Ortsteil Büttendorf. Schumacher und Nadine Glaesener, Abteilungsleiterin der Abo-Vermarktung, schilderten ihren politischen Besuchern, welche Auswirkungen der Klimawandel auch für ihre Gärtnerei hat. 


 

Die Bioland Gärtnerei Duftgarten, 1996 in Löhne gegründet und seit 2001 in Hüllhorst ansässig, hat sich von einem kleinen Bio-Betrieb mit 0,5 ha Pachtfläche zu einem landwirtschaftlichen Unternehmen mit einer Anbaufläche von mittlerweile 4 ha entwickelt. Ursprünglich sollten neben Bio-Gemüse auch Bio-Blumen und Kräuter angebaut werden, doch der Markt dafür war damals noch nicht reif. Heute ist die Gärtnerei bekannt für ihr vielfältiges regionales Bio-Gemüseangebot, das über eine moderne „Abo-Kisten Software“ direkt zu den Kunden gelangt. Carsten Schumacher erläuterte umfassend während des Rundgangs über den Bio-Hof, wie aufwändig es geworden ist, Ackerflächen saisonal vorzubereiten. Immer häufiger auftretende Perioden von Starkregen bereiten den Gärtnern zunehmend Kopfzerbrechen und die Anpassung an die veränderten Bodenverhältnisse sei zeit- und arbeitsintensiver geworden.

 

Oliver Vogt verwies auf den enormen technischen Fortschritt in der Landwirtschaft, etwa im Bereich der Bewässerung, fordert aber noch mehr Tempo für weitere Entwicklungen. Hier sei der Bund durch gezielte Unterstützung bei Forschung und Entwicklung einerseits und durch zielgerichtete Förderprogramme für Landwirte andererseits gefordert, um dringend benötigten technischen Innovativen in die Produktion zu bringen. Leider lässt die aktuelle Bundesregierung auf diesem Gebiet jegliche Ambitionen vermissen. Carsten Schumacher bestätigte die Notwendigkeit des technischen Fortschritts. So setzt die Gärtnerei beispielsweise in ihren Gewächshäusern auf wassersparende Tröpfchenbewässerung, die punktgenau die Pflanzen versorgt und so effizient Ressourcen nutzt. 

 

Auch über das Bio-Zertifikat wurde ausführlich gesprochen, Schumacher und Glaesener beklagten, die größer werdenden Hürden für eine Zertifizierung. Es gäbe zwar etliche Betriebe, die die Bio-Standards erfüllten, aber den hohen Aufwand für eine offizielle Zertifizierung scheuten. Außerdem betonte Nadine Glaesener die Bedeutung der Gentechnik-Kennzeichnungspflicht auf Lebensmitteln, ohne diese Kennzeichnung gäbe es für Kunden keine Garantie auf gentechnikfreie Lebensmittel. Oliver Vogt plädierte dafür, Bio- und konventionelle Landwirtschaft nicht gegeneinander auszuspielen, sondern beide als wichtige Pfeiler der Lebensmittelversorgung zu betrachten. „Nicht jeder kann sich derzeit Bio-Produkte leisten," so Vogt. „Hierbei ist die aktuelle Bio-Strategie vom Bundesminister Cem Özdemir (Grüne) leider völlig kontraproduktiv. Pauschale Zielvorgaben helfen nicht weiter und gefährden darüber hinaus die Existenz bestehender Bio-Betriebe. Die 30% von Özdemir gehen völlig an der Marktrealität vorbei.“