Kürzlich traf sich der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Oliver Vogt mit Imker Thorsten Kranz in Porta Westfalica, um einen Einblick in die Imkerei und ihre Herausforderungen zu gewinnen. Thorsten Kranz, der Imker in der fünften Generation ist, bildet seit geraumer Zeit auch Neuimker aus.
Zudem gehört er zu den ersten zehn Imkern, die sich einem Franchise mit Sitz in Delmenhorst angeschlossen haben, das Bienenvölker vermietet. Unternehmen und Institutionen wie die Firma Kögl und die Gollwitzer Meyer Klinik in Bad Oeynhausen nutzen bereits dieses innovative Angebot.
Thorsten Kranz betreut derzeit zehn Bienenvölker in seinem Garten, wobei jedes Volk etwa 60.000 Bienen umfasst. Das Handwerk der Imkerei hat er bereits als Jugendlicher von seinem Großvater erlernt. Trotz der schmerzhaften Anfangszeit, die mit vielen Bienenstichen verbunden war, züchtet der erfahrene Imker heute Völker mit dem Wesenszug der „Sanftmut“. Diese Bienen sind deutlich ruhiger und weniger angriffslustig als andere Arten.
Im Gespräch mit Dr. Oliver Vogt hob Kranz die Bedeutung der Imkerei für die landwirtschaftliche Wertschöpfung hervor. Er betonte, dass das Blühangebot auf dem Land entgegen vieler Vermutungen manchmal karger sein kann als in der Stadt. „Nicht jeder Garten ist so blütenreich wie der eines Imkers“, erklärte Kranz. Die Lebensweise der Bienen ist faszinierend: Laut neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist das Leben einer Biene auf etwa 70 Flüge beschränkt. Die Königin trägt dabei das Risiko für das gesamte Volk, und im Falle ihres Todes kann das Volk innerhalb einer Stunde aus den Eiern eine neue Königin identifizieren.
Doch auch Imker stehen aktuell vor großen Herausforderungen. Während sich das Problem des Wassermangels in den letzten zwei Jahren gelegt hat, bereitet die Varroamilbe weiterhin große Sorgen. Diese etwa 1,1 Millimeter lange und 1,6 Millimeter breite Milbe lebt als Parasit an den Honigbienen, schädigt die Bienenbrut und macht sie anfällig für andere Krankheiten. Die Varroamilbe zapft den Fettkörper der Bienen an, was dem menschlichen Leberfettgewebe entspricht, und schwächt so deren Immunsystem, wodurch viele Völker sterben.
Dr. Oliver Vogt zeigte sich nach dem Austausch mit Thorsten Kranz tief beeindruckt: „Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, mit wie viel Engagement und Herzblut die Imker im Einklang mit der Natur und den Bienen arbeiten, dabei Wertschöpfung betreiben und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung unseres Ökosystems leisten", so der Bundespolitiker.