Am 8. Juli fand das zweite „Kaminzimmer“ des Gemeindeverbandes der CDU Hüllhorst in der Wiehentherme Struckmeyer statt. Zum Thema „Ärztemangel im Mühlenkreis“ war Dr. Erik Fischer, Bezirksstellenleiter der Kassenärztlichen Vereinigung in Minden als Referent eingeladen und er sprach Klartext: „Dieser Tanker kann nur langsam seinen Kurs wechseln!“ Der Bezirksstellenleiter der Kassenärztlichen Vereinigung in Minden sprach über den kommenden Ärztemangel im Mühlenkreis. "In den nächsten zehn Jahren benötigen wird 110 neue Hausärzte", erkennt Fischer den Bedarf.
„Die Struktur der praktischen Ärzte ist deutlich überaltert", erklärte Fischer den Anwesenden und spielte dabei auf den massiven Schwund in naher Zukunft an. "55 Prozent der Hausärzte scheiden in den nächsten zehn Jahren aus", so Dr. Erik Fischer. Das sind 110 von 197 Ärzten im Mühlenkreis. „Schon jetzt liegt die Altersstruktur der Ärzte zwischen 55 und 65 Jahren bei 43 Prozent und das ist alarmierend", so der Experte. "Wir brauchen Lösungen, da ein Arzt in der Ausbildung rund 11 Jahre dafür benötigt – Sie können das ja mal ruhig nachrechnen!", wirft er anschließend in die Runde.
CDU-Ratsmitglied Regina Lücking formulierte ihre Lösung so: „Wir sollten auch Schülern mit durchschnittlichen Leistungen die Chance geben, Medizin studieren zu können. Viele Schüler mit einem sehr guten Abitur können gar nicht die Verantwortung tragen."
Eine Patentlösung zum Ärztemangel wird es laut Fischer nicht geben. Nur gemeinsam, sprich mit allen Verbänden und Vereinigungen im und aus dem Medizinbereich kann ein Ausweg aus dieser Situation gefunden werden.