Der Gemeindeverband der CDU in Hüllhorst nahm in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause unter anderem die Diskussion über den Hähnchenmaststall- und Biogasanlagenbau im Ortsteil Tengern auf die Tagesordnung. Um Informationen aus erster Hand zu erhalten, stellte Stefan Blöbaum beide Bauvorhaben im Detail vor. Auch Christina Crepaz und Carsten Stegmann als Mitglieder der Bürgerinitiative „Rettet die Tengeraner Schweiz“, die erhebliche Umweltbedenken gegen den Bau des Maststalles erheben, nahmen an der Vorstandssitzung teil.
Nach der Begrüßung durch den Gemeindeverbandsvorsitzenden Sven Öpping erklärte Stefan Blöbaum, dass der Bau der seit langem genehmigten Biogasanlage begonnen hat: „Wir hoffen, dass Ende des Jahres der Bau abgeschlossen ist und wir die Tengeraner Bürgerinnen und Bürger, die seinerzeit einen Vertrag unterzeichnet haben, mit Wärme versorgen können.“ Weitere Interessenten können sich bei Stefan Blöbaum melden. In der anschließenden Diskussion zeigten sich der Hüllhorster Ortsvorsteher Jürgen Wiemann sowie der Tengeraner Ortsunionsvorsitzender Gerhard Brockmann besorgt, da laut Gesetz keine Rücklagen für einen Rückbau regenerativer Energieanlagen angelegt werden müssen und somit die Gefahr besteht, dass nach Beendigung der Produktion nicht zu nutzende Ruinen übrig bleiben. Große Bedenken haben die Vorstandsmitglieder auch wegen der Belastung der Wirtschaftswege durch die großen Agrarfahrzeuge.
Der geplante Hähnchenmaststall, der bereits über 200 Tengeranern ein Dorn im Auge ist, was sie auf der Unterschriftenliste der Bürgerinitiative verdeutlicht haben, wurde durch den Kreis in seinem Standort um ca. 90 Grad gedreht und rund 50 Meter verlagert. Dazu zeigte Blöbaum Karten mit alten und neuen Lageplänen des Stalls. Der Antrag dafür wird demnächst vom Bauherrn eingereicht. Christina Crepaz erläuterte dem anwesenden Gesamtvorstand detailliert die Bedenken der Bürgerinitiative, da Boden- und Wasserbelastung erhöht werden könnten und die Geruchsbelästigung für Anwohner zunehmen wird, da keine Luftfilter oder-reiniger geplant sind. Die Bürgerinitiative wird sich laut Crepaz auch in Zukunft weiter über den Stand der Dinge beim Kreis informieren und versuchen, Bürger über die Gefahren des Maststalls aufzuklären.
Nach der Verabschiedung nach gut einer Stunde Diskussion wandte sich der Vorstand dem zweiten großen Thema dieser Tage zu. Sven Öpping erklärte, dass besonders in den letzten Wochen wieder viele gemeinschädliche Sachbeschädigungen aufgetreten sind, die den Hüllhorster Haushalt nachhaltig belasten. Neben den zerstörten Scheiben der Bushäuschen wurde kurz danach eine Straßenlaterne in der Schillerstraße zerstört, drei Brände mit gehäuften Riesenstrohballen gelegt sowie Graffitischmierereien an der Grundschule Tengern verursacht. Einvernehmlich wurde beraten, dass man den Zerstörungen nur Herr werden kann, wenn alle Hüllhorster Bürgerinnen und Bürger über die Parteigrenzen hinaus zusammenarbeiten. Erste Ideen wurden festgehalten und werden in den kommenden Wochen der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zum Abschluss wurden die Ortsteiltreffen der vergangenen Wochen fokussiert. In Tengern wurde Bürgermeister Wilhelm Henke auf das vom Wind abgehängte Werbeschild für das neue Industriegebiet von Gerhard Brockmann angesprochen. Gerhard Brockmann erklärte: „Herr Henke versprach, dass sobald der Raps gemäht sei, das Schild wieder angebracht wird. Der Raps war aber bereits am Tag des Ortsteiltreffens gemäht worden. Bis heute ist nicht passiert.“ Der Vorstand bedauerte, dass dieses Werbeelement für so lange Zeit nicht genutzt wurde, da täglich interessierte Unternehmer vorbeifahren könnten.