Im Schulausschuss wurden die Ergebnisse der Grundschulkommission vorgestellt. Alle Fraktionen haben sich gemeinsam für eine sachliche Diskussion ausgesprochen. „Es wurde der richtige Weg eingeschlagen“, sagt Sven Öpping, Vorsitzender der CDU Hüllhorst, „aber nun beginnt die wichtige Zeit, die richtigen Fragen zu stellen und einen politischen Diskurs zu führen.“
Die Kommission hatte vier Optionen vorgeschlagen und dabei einen zentralen Standort bei Schließung aller kleinen Standorte favorisiert. „Aus der Lehrerbrille betrachtet gibt es viele Vorteile durch das Megaprojekt“, so Öpping, der selbst Lehrer ist. „Aber Aufgabe der Fraktionen ist es zu bewerten, inwieweit alle anderen Faktoren gründlich abgewägt wurden und zu einem eigenen Ergebnis zu kommen.“
Der CDU ist bewusst, dass an erster Stelle die Frage zu beantworten ist, wie wir unseren Kindern auch zukünftig eine gute Grundschule bieten können, die sich an zeitgemäßen schulischen und pädagogischen Konzepten ausrichtet. Dabei darf die wirtschaftliche Betrachtung nur eine untergeordnete Rolle spielen. „Dennoch ist zu bedenken, dass die Schüler von heute für die Schulden aufkommen müssen, die wir ihnen hinterlassen“, so Öpping. „Der Neubau einer Schule stellt eine Investition dar, die kapitalisiert wird. Aber: die jährlich zu erbringenden Zins- und Tilgungsleistungen müssen im jeweiligen Haushaltsjahr erbracht werden, also aus laufenden Einnahmen bestritten werden. Das derzeit günstige Zinsniveau kann sich bis zur Realisierung der Baupläne noch deutlich ändern.“
Die CDU Hüllhorst stellt sich darüber hinaus weitere Fragen: „Was wird aus den Altbauten? Gibt es schon Nachnutzungsideen und welche Auswirkungen ergeben sich insbesondere auf die betroffenen Ortsteile, wenn die Grundschulen geschlossen würden? Wie hoch werden sich die Schülerbeförderungskosten schätzungsweise belaufen, da die Kinder nicht nur an- und abgefahren werden müssen, sondern auch der Sport- und Schwimmunterricht durch zusätzliche Busfahrten geregelt werden muss – oder wird an dem Standort der neuen Grundschule eine weitere Schwimm- und Sporthalle gebaut?
Gibt es überhaupt ein geeignetes Grundstück und wenn ja, ist der Eigentümer denn auch bereit zu verkaufen? Soll eine völlig intakte Schule wie die in Oberbauerschaft wirklich verkauft werden? Und wenn ja, wer könnte diese Schule erwerben?“
In einer inoffiziellen Umfrage unter Hüllhorster Grundschulkinder kam heraus, dass nur ein geringer Teil zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommt. „Wie groß muss eine Zufahrt oder ein Parkplatz sein, um das fünffache Aufkommen an Elterntaxis allmorgendlich zu bewältigen?“ fragt sich der CDU-Chef.
„Es darf nichts kaputtgeredet, aber auch nichts beschönigt werden“, so Öpping. „Entscheidend sind uns die Kinder. Aus diesem Grund werden Vorstand und Fraktion zeitnah einen gemeinsamen Klausurtermin zu diesem wichtigsten Thema für Hüllhorst im kommenden Jahrzehnt ansetzen.“
Die CDU wird sich kritisch mit den vorgeschlagenen Optionen auseinandersetzen und unter Abwägung aller Faktoren zu einer Entscheidung kommen, die die Belange der verschiedenen Interessen möglichst in Einklang bringt. Zusätzlich erwartet die CDU weitere Vorschläge und Anregungen durch ihre jährliche „Wunschzettel-Aktion“, die die Hüllhorster Haushalte in diesen Tagen erreicht.