Sven Öpping, Vorsitzender des Gemeindeverbandes der CDU in Hüllhorst ist erleichtert. Knapp ein halbes Jahr hat er gemeinsam mit weiteren Vorstandsmitgliedern versucht, Hüllhorster Unternehmen zu akquirieren, um hier einen durch Spenden finanzierten Schulkosten-Pool zu initiieren.Vor rund drei Jahren ging der Hüllhorster Unternehmer Siegbert Wortmann mit einer ungewöhnlichen Aktion an die Öffentlichkeit. Um die Eltern von Hüllhorster Grundschulkindern finanziell zu entlasten, übernahm er den Anteil der zusätzlichen Kosten für Gebrauchs- und Übungsmaterial für drei Jahre in einer Gesamthöhe von 27.000 Euro.
Gudrun Upheber nimmt die gute Nachricht von Sven Öpping nur zu gern zur Kenntnis. Nun konnte der CDU Gemeindevorsitzende dem Hüllhorster Bürgermeister Wilhelm Henke sowie der Sprecherin der Grundschulleitungen in Hüllhorst, Sabine Walz, die gute Nachricht übermitteln, dass die Entlastung der Familien nicht endet, sondern eine Fortsetzung findet. „Anfang des Jahres fiel mir auf, dass am Ende des aktuellen Schuljahres die gespendete Wortmann-Summe aufgebraucht sein wird. Das war der Startschuss für die Initiative, einen Büchergeld-Pool gründen zu wollen. Dass wir nun einen Erfolg verkünden können, macht mich persönlich sehr stolz. Die Hüllhorster Unternehmen haben wieder einmal bewiesen, dass sie ihrer gesellschaftlichen Pflicht nachkommen und Menschen, hier insbesondere Familien, unterstützen. Ich denke, dass so ein Entgegenkommen nicht selbstverständlich ist, sondern zu besonderer Anerkennung verpflichtet.“
Mittlerweile haben sich die WORTMANN AG, die Spedition Westerfeld, die Amts-Apotheke Hüllhorst, die Volksbank Schnathorst, die Sparkasse Minden-Lübbecke, Achat Design sowie Alexander Nolte und alle Fördervereine der Grundschulen in Hüllhorst an der Aktion finanziell beteiligt. Laut der Grundschulen sind nunmehr noch rund fünf Euro pro Schüler und Schuljahr zu berechnen, die die Eltern über den gesetzlich geregelten 12 Euro Eigenanteil an Büchern hinaus noch zusteuern müssten.
„Aus meiner Arbeit als Lehrer an Förderschulen und Grundschulen ist mir bewusst, dass zum einen fünf Euro für immer mehr Eltern eine große finanzielle Belastung darstellen, besonders wenn sie gleich mehrere Kinder in Schule und Kindergarten gerade am Anfang eines Schuljahres unterstützen müssen. Zum anderen gibt es natürlich viele Eltern, für die das Aufbringen dieser fünf Euro kein Problem ist“, so Öpping. „Aus diesem Grund werden wir in einem Elternschreiben die letztgenannte Gruppe von Eltern darum bitten, freiwillig den Elternbeitrag von fünf Euro zu spenden. Der Förderverein der Grundschule Tengern hat sich dazu bereit erklärt diesen Vorgang abzuwickeln. Das eingegangene Geld wird dann durch den Förderverein dem Büchergeld-Pool zugewiesen. Wir erhoffen uns dadurch, dass der Pool länger Bestand hat und die Menschen unterstützt, für die dieses Geld teilweise von existenzieller Bedeutung ist.“
Bürgermeister Wilhelm Henke nahm die gute Nachricht nur allzu gern zur Kenntnis: „Ich denke, für die Hüllhorster Eltern ist diese Initiative ein großes Glück, aber zugleich auch eine große Aufgabe, diesen nun geschaffenen Topf so lange wie möglich nutzen zu können. Ich bin der festen Überzeugung, dass das Geld auch bei denen ankommt, wo es am nötigsten gebraucht wird. Hüllhorst kann nur ein Leben in guter Atmosphäre ermöglichen, wenn man die Schwächsten Mitglieder nicht vergisst, sondern Ihnen auch unter die Arme greift.“
„Die Idee eines Büchergeld-Pooles ist toll. Im Namen aller Schulleitungen möchte ich mich für das Engagement von Herrn Öpping bedanken. Wir hoffen, dass dieser Pool lange Bestand hat“, sagt die stellvertretende Sprecherin der Hüllhorster Grundschulleitungen Gudrun Upheber vom Schulverbund im Mühlengrund Tengern/Büttendorf abschließend und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Eventuell kann man das Plakat des Büchergeld-Pools durch weitere Firmenlogos noch erweitern.“